21'000 Forellen und ein Totalschaden

Neue Wege im Jahr 2017

Im April dieses Jahres trafen sich Delegierte dieser Vereine zusammen mit den kantonalen Behörden um zu eruieren, ob und wie man diesen Fischbesatz noch optimieren könnte. Es wurde beschlossen, einen grossen Teil der Fische nicht mehr direkt in den See, sondern in dafür geeignete Bäche einzusetzen, damit die rund 4-6 cm grossen Forellen in einem „geschützten Rahmen“ aufwachsen können und hoffentlich später bei erreichen der Laichreife wieder in diese Gewässern aufsteigen mögen. Nach einer Schulung durch den kantonalen Fischereiaufseher wurden dann im Juni und Juli ca. 9000 Forellen behutsam in diverse Bäche rund um den Vierwaldstättersee eingesetzt. Ziel ist es, in zwei Jahren mittels eines Monitorings den Erfolg dieser Aktion zu prüfen. Die restlichen 3000 Forellen durften noch bis November in Hofers Becken wachsen um dann wie bis anhin in den See gesetzt zu werden.

 

Ein Teil der Forellen für die Seegemeinden

In Greppen wurden sowohl der Mühlebach wie auch der Widenbach besetzt. In Weggis wurde der Röhrlibach ausgewählt. Im Röhrlibach haben wir schon in den letzten Jahren immer wieder Forellen eingesetzt, welche sich auch gut entwickelt haben. Dabei war es sicher förderlich, dass der FV Weggis dieses Gewässer gepflegt, Pools ausgehoben und geeignetes Kies eingeführt hat. Auch hat sich der Mündungsbereich mit dem Schilf wieder gut entwickelt, weil wir es jedes Jahr schneiden und eine kleine Schutzzone realisieren konnten.

 

Röhrlibach – Totalschaden!

Umso grösser dann der Schock Mitte August.  Ein Mitglied des FV Weggis bemerkte bei einem Spaziergang entlang des Röhrlibachs zahlreiche tote Forellen. Umgehend hat der Vorstand des FVW sowohl Polizei, Fischereiaufsicht als auch das UVEK aufgeboten. Ein genauer Augenschein förderte dann die traurige Tatsache ans Tageslicht. Auf der untersten Strecke waren sämtliche Lebewesen also Fische, Insekten und Würmer tot. Darunter auch ca. 900 Forellen, welche teils über 20 cm lang waren und damit wohl kurz vor der Abwanderung in den See standen, aber auch unsere frisch eingesetzten Jungfische waren allesamt tot. Sofort wurden Wasserproben entnommen und die Fische wurden untersucht. Es waren aber bereits mehrere Tage vergangen, seit die Tiere tot waren und so konnte nicht eruiert werden, was die Ursache für diese Tragödie war. Der Kanton, als Besitzer dieses Baches hat Anzeige gegen Unbekannt eingereicht. Wenn man bedenkt, wie wir Angler von selbsternannten Tierrechtlern diffamiert und teilweise vor Gericht gezogen werden, darf man sich zurecht fragen, wo hier der Aufschrei obgenannter bleibt, bei einem 1000 fachen Verstoss gegen das Tierschutzgesetz. Aber es ist wohl zu wenig medienwirksam und man kann auf diese Weise auch keine Spendengelder akquirieren. Zudem sind Gewässerverschmutzungen im Kanton Luzern leider schon längst an der Tagesordnung und machen wenig Schlagzeilen.

 

Freudentag am 4. November

Berufsfischer Nils Hofer hatte dann aber am ersten Samstag im November eine grosse Überraschung für uns Fischer parat. Wie gewohnt traf man sich zum alljährlichen Seebesatz in seiner Fischerei, um gemeinsam mit rund 12 Booten, die verbleibenden, nun schon 5-8cm grossen Seeforellen, an den Ufern des Vierwaldstättersees auszusetzen. Anstelle der erwarteten 3000 Stück, gelang es ihm und seinen Helfern aber  dieses Jahr, sagen und schreibe 12'000 Fische heranzuziehen und dies notabene zusätzlich zu den bereits erhaltenen 9000, welche im Sommer in die Bäche gebracht wurden. Für dieses „Geschenk“ bedankten sich die Angler ganz herzlich beim engagierten Berufsmann und fuhren alsbald aus, um Salmo Trutta in den „grossen Teich“ zu entlassen, wo sie hoffentlich wachsen und gedeihen mögen um sich dann eines Tages selber wieder zu reproduzieren. Der FV Weggis wird sich auch in Zukunft mit Taten für die Fische und den Lebensraum See einsetzen.