Von Tannen, Weiden und Netzen

Bald schon ziehen Hecht und Egli in die flachen Uferregionen, um ihr Laichgeschäft zu erledigen. Hierzu benötigen sie Strukturen, an welchen sie ihre Laichstränge "anhängen" können. Dieser Vorgang wird allerdings durch mehrere Faktoren gestört. Erstens sind unsere Seeufer grösstenteils verbaut und zubetoniert und zweitens kann kaum ein Baum oder Ast noch in den See fallen. Das früher so bekannte "Eglichruut" fehlt in den letzten Jahren zusehends und durch den konstant tief gehaltenen Wasserpegel liegen gar die Schilfgürtel im Frühling oft trocken. Um diese Umstände etwas zu lindern, hat der Fischeiverein Weggis im Rahmen seiner Hege&Pflegetätigkeit am vergangenen Samstag an mehreren Stellen in der Fischenze Weggis sogenannte "Laichtannli" versenkt. Hierzu wurden ausgemusterte Weihnachtsbäume in 4-6 m Wassertiefe versenkt. Durch einen mit Steinen gefüllten Jutesack werden die Tannen an Ort und Stelle gehalten und für einige Jahre ihren "Dienst" tun, bevor sich Baum und Sack zersetzen. Diese Tannen werden sowohl als Laichhilfen- , sowie auch Einstände für Räuber genutzt.  Weiter bieten sie Kleinfischen ein Versteck vor fischfressenden Vögeln.

Seit einigen Jahren pflegt der Fischereiverein auch das letzte kleine Schilfgebiet unserer Fischenze im Röhrli. Dieses stand kurz vor dem Kollaps und drohte ganz zu verschwinden. Doch die Pflege hat sich gelohnt! Durch konsequenten Schnitt, Absperrung des Schilfgürtels und entfernen der Weiden und Dornen dehnt sich das Schilf wieder langsam aus. So wurden auch heuer wieder wertvolle Einsätze geleistet. 

Im Zuge des Hegetags wurden auch die Netzkäfige für die Balchenbrut in der Marina Lützelau eingerichtet. Nun beginnt eine arbeitsintensive Zeit, denn in diesen Tagen erwarten wir mehrere hunderttausend Balchen Brütlinge aus der Nidwaldner Zucht, welche dann in unseren Käfigen geschützt aufwachsen können, bevor wir sie im Sommer dem See übergeben. Die Käfige müssen allerdings zwei mal wöchentlich gehoben und gereinigt werden, was jeweils einem rund zweistündigen Arbeitsaufwand entspricht. 

Ein grosser Dank gebürt dieses Jahr Reto Waldis und seiner Firma  Waldis - Wald & Garten. Nicht nur, dass wir auf dem Holzplatz die Tannen deponieren durften und er uns noch mit einigen "Grotzli" beliefert hat, wir mussten auch vor dem Regen flüchten und fanden Zuschlupf in seinen Arbeitsräumen. So konnten wir nach getaner Arbeit die grillierten Würste und den Apfelkuchen in Trockenheit geniessen und einige geselligen Stunden im Kreise Gleichgesinnter verbringen.  Die Bilder zum Hegetag sind in unserer Galerie abgelegt.