Bericht zur 99. Generalversammlung des FV Weggis

Am vergangenen Samstag traf sich der Fischereiverein Weggis zur 99. ordentlichen Generalversammlung im Restaurant Zee in Weggis. Dabei konnte auf ein ereignisreiches Vereinsjahr zurückgeblickt werden und es wurden hoffnungsvolle Projekte lanciert. 

 

Der Natur ihren Platz lassen

In seinem Jahresblick liess der Präsident Markus Wolfisberg das intensive Vereinsjahr Revue passieren. Nebst der erfolgreichen Laichtannen-Aktion und dem gelungenen Fischerfest, gab vor allem der renaturierte Hertenstein-Weiher zu reden. Dieses Leuchtturm Projekt deckt sich stark mit der Vereinsphilosophie, welche sich nun deutlich weg vom althergebrachten Fischbesatz, hin zur Verbesserung der Lebensräume unserer Seebewohner bewegt. Der Hertenstein-Weiher und seine Umgebung sind nun ein Naturschutzgebiet, in welchem sich nicht nur Fische, sondern auch Insekten, Vögel und Pflanzen ideal entfalten können und vom Menschen nicht gestört werden. Die zahlreichen Besucher unserer «Balchen-Hochzeit» Ende Dezember wurden Zeugen davon, wie die Naturverlaichung von Felchen funktioniert und spätestens beim Anblick dieser anmutigen Tiere wurde klar, wie genau sich die Fische ihre Laichpartner aussuchen um sich dann möglichst ideal fortzupflanzen. 

 

 

Ein Projektteam für Renaturierungsmassnahmen

Der angesprochene Paradigmenwechsel soll aber nicht nur ein Lippenbekenntnis sein, sondern auch aktiv umgesetzt werden. Hierzu wurde an der GV eine neue Gruppe gegründet, welche sich der Frage annimmt, wie und wo wir mit geeigneten Projekten die Lebensräume aufwerten können und diese Projekte dann auch umsetzt. Die Gruppe steht unter der Leitung von Korporationspräsident und Vorstandsmitglied Thomas Lottenbach, der sich immer wieder für diese Thematik einsetzt. 

 

Aktion 2 x Weihnachten

Wie in der Wochenzeitung angekündigt, wurden zu Jahresbeginn fleissig Weihnachtsbäume gesammelt, welche wir im Februar als natürliche Laichhilfen an geeigneten Stellen versenken werden. So konnten wir an einem einzigen Abend gegen 300 Tannen in den Seegemeinden einsammeln und auf der Röhrli Wiese lagern. Dies entspricht der doppelten Menge der letzten Jahre. Ein herzlicher Dank gebührt hier auch der Bevölkerung! An diesem Hegetag wird auch wieder das Schilf geschnitten, die Zäune erneuert und das Bachbett des Röhrlibachs entschlammt, damit unsere Seeforellen eine Chance haben, dort im nächsten November natürlich abzulaichen. 

 

Eine Jugendgruppe für die Zukunft 

Im Jahr 2019 wurde ein Konzept für die Gründung einer Jugendgruppe ausgearbeitet, welches nun an dieser GV von den beiden Gruppenleitern Matthias Küttel und Stefan Bucheli vorgestellt wurde. Es gibt in den Seegemeinden immer wieder Kinder, die mit dem Fischen beginnen, jedoch im Alter von 12-14 Jahren damit aufhören. Die Gründe hierfür sind vielfältig, jedoch dürfte der mangelnde Fangerfolg ein wichtiger Grund dafür sein, dass Kinder nicht über das Anfängerstadium hinauskommen. Zudem sehen sich nicht angelnde Eltern oft mit der Situation überfordert. Der vom FVW angebotene Jungfischerkurs deckt die Nachfrage bei diesen Kindern nicht ab, da sie bereits erste Erfahrungen gemacht haben und teilweise gar über einen SANA und ein Jugendpatent verfügen. Diese Jugendlichen wollen wir mit einer Jungfischergruppe abholen und dafür sorgen, dass sie die Freude an der Angelfischerei ausbauen und zu verantwortungsvollen und gut ausgebildeten Anglern werden. Hierzu wird im Februar eine Ausschreibung an den Schulen gemacht.

 

Offiziell „Nicht ganz Hundert“

Das grosse Jubiläum für den Verein warf natürlich auch an der 99. GV bereits seine Schatten voraus. Der Präsident erklärte das 3-Säulen Prinzip unseres Jubeljahres. Mit unserem finanziellen Beitrag an des Hertenstein-Weiher Projekt haben wir uns bereits ein verfrühtes, bleibendes Geburtstagsgeschenk gemacht. Für die Bevölkerung soll dann das Fischerfest 2021 zu einem 3-tägigen Event mit vielen Attraktionenausgebaut werden und für die Vereinsmitglieder wird ein internes Jubiläumsfest organisiert.

Im Anschluss an die GV verwöhnten uns die Gastgeber des Restaurants Zee mit einem köstlichen Fisch Menü aus einheimischen Felchen und wir durften einem spannenden Referat unseres Mitglieds Patrick Hofmann zu seiner Forschung über die Genetik der Seeforelle beiwohnen. So verliess manch ein Vereinsmitglied die Versammlung mit dem guten Gefühl, dass der Verein zwar nicht ganz Hundert ist – aber zu 100% auf dem richtigen Kurs.