Nicht jede Hürde ist ein Hindernis

Der im Jahre 2019 revitalisierte Hertenstein-Weiher, welcher an die sogenannte «Sündenbucht» angrenzt, hat sich prächtig entwickelt und ist ein Rückzugsort für Vögel, Amphibien und verschiedenste Fischarten geworden. Der verbreiterte Zugang zum See, ermöglicht es im Flachwasser laichenden Fischarten, wie z.B. dem Hecht, in den mit Schilf bewachsenen Teich zu schwimmen, um sein Laichgeschäft ungestört und auf natürliche Art und Weise zu erledigen. Die dafür vorgesehenen «Hechtgräben» sind so angelegt, dass sie auch bei tiefem Wasserstand noch genügend Raum für die Reproduktion bieten. 

Um den Austausch und die Vernetzung zwischen Teich und See zu optimieren, hat man sich nun einer Technik bedient, welche bereits in alten Chroniken Erwähnung findet. Es handelt sich dabei um sogenannte «Fache», welche den Fischen einerseits als Hürde, andrerseits aber auch als Leitstrukturen dienen und den Jungfischen zusätzlich einen Schutz bieten, wenn sie den Teich verlassen. 

 

Nach Prüfung durch verschiedene Ämter wurde dem Projekt im Jahre 2020 die Baubewilligung erteilt und die Umsetzung konnte in Angriff genommen werden. Die Firma Waldis Wald&Garten fällte im nahe gelegenen Hölzli acht Tannen, welche vorgängig durch den Revierförster markiert wurden. Diese Bäume wurden mitsamt Ästen ins Röhrli transportiert und zwischengelagert. Umgeladen auf den Arbeits-Nauen der Firma «Blumer Unterwasserbau», traten die Tannen dann den kurzen Seeweg zur Sündenbucht an. Vor Ort wurden die Bäume mit dem Bagger ins Wasser gehievt und mittels vorgängig zugespitzter Holzpfähle - der Länge nach - im flachen Uferbereich vor dem Teich fixiert. Dem geschickten Maschinisten Patrick Lötscher ist es zu verdanken, dass dieses schwierige Unterfangen gelang. Aufgrund des Auftriebs mussten die Tannen nämlich im eingetrübten Wasser unter die Pfahlkreuze eingefädelt werden. Bis zum Mittag wurden die drei Fache, welche jeweils eine Länge von rund 15m aufweisen, fertig gestellt. 

Nun werden diese jährlich durch den Fischereiverein unterhalten, indem weitere Tannäste senkrecht in die Fache und den schlammigen Boden gedrückt werden. Mit der Zeit entstehen dann dort wertvolle „Unterwasserhecken“, die den Jungfischen als Versteck vor Raubfeinden dienen. 

Der Fischereiverein bedankt sich bei Josef Muggli, welcher das Projekt als Ergänzung der Revitalisierung des Hertensteinweihers plante und begleitete. Auch die Korporation Weggis, welche als verlässlicher Partner jederzeit bereit ist, bei Verbesserungen an ihrer Fischenze Hand zu bieten, soll an dieser Stelle verdankt werden. Präsident Thomas Lottenbach liess es sich nicht nehmen, bei der Umsetzung vor Ort dabei zu sein und offerierte seitens Korporation den Helfern ein Z’nüni. Nicht zuletzt möchten wir Alex Winter vom Weggiser Werkdienst einen grossen Dank für seine Arbeit und Hilfsbereitschaft aussprechen.  Der FV Weggis und seine Mitglieder setzen sich auch in Zukunft nicht nur mit Worten - sondern mit Taten für den See und dessen Bewohner ein.