Hegetag des FV Weggis

 

Weshalb das Röhrli seinen Namen trägt

 

Seit einigen Jahren pflegt der FV Weggis den Schilfgürtel im Röhrli. Erfreulicherweise ist dieser im Begriff zu wachsen und sich wieder auszudehnen, nachdem er 2010 nur noch ganz kümmerlich war. Der Name „Röhrli“ führt übrigens auf das Wort „Röhricht“ zurück, was soviel wie „Schilf“ bedeutet und uns anzeigt, dass es an dieser Stelle einst einen Schilfbestand mit bedeutendem Ausmass gehabt haben muss. Am vergangenen Samstag machten sich rund 20 Vereinsmitglieder daran, das Schilf zu schneiden, angeschwemmten Müll zu entfernen und sowohl Weiden als auch Dornbüsche zu entfernen, damit das Schilf im Frühling wieder genügend Raum und Licht zum wachsen hat. In diesem Bereich können Fische laichen und die Jungfische finden Zuflucht. Die Arbeiten wurden in Zusammenarbeit mit Gärtner Martin Schilliger ausgeführt.

 

Der Röhrlibach als Forellengewässer?

 

Der Röhrlibach ist der einzige, natürlich in den See mündende Bach auf dem Gemeindegebiet von Weggis. Er führt ganzjährig Wasser und wird durch den Fischereiverein Weggis jährlich mit Forellen besetzt. Diese können geschützt aufwachsen und später in den See ziehen, wo sie mehr Futter finden. Eines Tages sollten sie dann zurückkommen und natürlich laichen. Da im untersten Bereich des Baches aber viel Schlamm liegt und es von Zeit zu Zeit zu Verschmutzungen des Bachs kommt, ist es leider sehr fraglich, ob der Bach wirklich als Laichgewässer dienen kann. Die Mitglieder des FV Weggis haben nun den Schlamm entfernt, kleine Pools gegraben und einzelne Steine versetzt, damit der Lebensraum aufgewertet wird. Wer sich ein wenig Zeit nimmt den Bach genau zu beobachten, wird darin Forellen in der Grösse von 5 – 20 cm entdecken.

 

Der Gemeindeammann Badi Lottenbach und seine Mitarbeiterin Rebecca Husistein liessen es sich nicht nehmen, die Arbeiten vor Ort zu begutachten und hatten sogar für alle Arbeiter ein Z’Nüni dabei, was uns sehr freute.

 

Aktion „Zwei mal Weihnachten“ etwas anders

 

Um die natürliche Verlaichung der Barsche (Egli)  zu fördern, wurden im Bereich des Weggiser Lidos 16 ausgediente Christbäume auf einer Tiefe von rund 6-8 Metern versenkt. Mit Hilfe von Jutensäcken, welche mit Kies gefüllt wurden, stehen die Bäume nun kopfüber auf dem Gewässergrund, ausserhalb des Sprungturms. Die Säcke werden sich im Laufe der Jahre zersetzen und die Tannen werden in die Tiefe des Sees gespült.  Der Platz ist insofern ideal, da dieses Gebiet für die Fischerei nicht geöffnet ist und es somit zu keinen Komplikationen mit dem Angelgerät der Fischer kommt. Die Egli werden im April/Mai ihre Laichfäden an diesen Tannen abstreifen. Danach dienen die Bäume als Kinderstube und Einstand für Jungfische. Den Erfolg dieser Massnahme überprüft der FV Weggis in Zusammenarbeit mit freiwilligen Tauchern.

 

Säen und Ernten

 

Der FV Weggis setzt sich für eine nachhaltige und ökologisch sinnvolle Bewirtschaftung des Vierwaldstättersees ein. Wenn immer möglich, soll sowohl die natürliche Verlaichung unterstützt-, als auch die Lebensräume aufgewertet werden. Wie wichtig aber die Aufzucht von Fischen in den Fischzuchtanstalten ist, zeigt sich exemplarisch am Beispiel des vergangenen Dezembers. Drei Tage nach der Hauptlaichzeit der Balchen, hat ein heftiger Föhnsturm zu Weihnachten wohl den grössten Teil des Laichs im Flachwasser der südexponierten Ufer zerstört. Gut also, dass unsere Berufsfischer noch Laichfische gefangen und abgestreift haben. Der befruchtete Rogen wächst zur Zeit in den Brutanstalten heran und wenn die Fische dereinst ihren Dottersack aufgebraucht haben, werden wir einen Teil davon in unseren Netzkäfigen im Marina Park aufziehen. Damit auch in Zukunft noch „frischer Fisch aus dem Vierwaldstättersee“ auf den Teller kommt und nicht bloss Pangasius aus Vietnam.

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