100 Jahre und ein neuer Vorstand

Am Samstag, 18. September 2021, feierte der Fischereiverein Weggis sein 100-jähriges Bestehen. Doch bevor die Mitglieder und Gäste den Festakt begehen konnten, wurde noch die ordentliche Generalversammlung im Hotel Alexander abgehalten. Diese brachte einen grossen Wechsel im Vorstand mit sich.

 

Ein ereignisreiches Jahr – trotz Corona

In seinem Jahresbericht schaute Präsident Markus Wolfisberg auf ein erstaunlich ereignisreiches Fischerjahr 2020 zurück, in welchem, trotz coronabedingter Absagen, fast alle geplanten Aktivitäten durchgeführt werden konnten.

So gab es denn auch von einigen Highlights zu berichten, wie dem neu gegründeten Jungfischerteam, dem Hege&Pflege Tag, dem vereinsinternen «Fischerfest light» und dem Ausflug auf die Göscheneralp. Natürlich wurde gegen Ende 2020 auch klar, dass unser Jubiläumsjahr ‘21 nicht mit dem geplanten Grossanlass im Sommer gefeiert werden konnte und wir uns mit einem etwas kleineren Anlass begnügen mussten. Zum Schluss seines Berichts bedankte sich Wolfisberg noch ein letztes Mal bei seinen Vorstandskollegen und der Korporation.

 

Grosser Wechsel im Vorstand

Das Traktandum Wahlen war nicht so schnell abgehandelt, wie in anderen Jahren. Es demissionierten Roland Keusch (Kassier) und Sascha Rüttimann (Beisitzer). Ihre Arbeit wurde mit einer Laudatio verdankt und es konnten neu Patrick Bieri und Matthias Küttel als Nachfolger gewählt werden. Nach insgesamt 23 Jahren im Vorstand und davon 11 Jahren als Präsident, legte auch Markus Wolfisberg sein Amt nieder. Sein Nachfolger, Sandro Hurschler, blickte in seiner Dankesrede auf zahlreiche Highlights der Präsidentschaft zurück und auch Korporationspräsident Thomas Lottenbach würdigte Wolfisbergs Schaffen für den Verein, den See und dessen Bewohner. Mit einer «Standing Ovation» wurde Pfnueli zum Ehrenmitglied ernannt und erhielt später vom anwesenden Verbandspräsidenten Markus Fischer eine Ehrengabe. Auch Sandro Hurschler wurde mit grossem Applaus gewählt und versprach in seiner Antrittsrede, den eingeschlagenen Kurs weiterzuführen und sich für die Fischerei und die Fische gleichermassen einzusetzen.

 

Eine Seefahrt die ist lustig

Kurz vor 15:00 Uhr lockte nicht nur das prächtige Wetter, sondern auch die vertrauten Klänge des Alphorntrios Bärgli, die Fischerinnen und Fischer an den Steg des Hotels Gerbi, wo das Ausflugsschiff «MS Dragon» auf die Festgemeinde wartete. Die zweistündige Ausfahrt führte tief ins Gersauer Becken und wie immer, wenn mehr als ein Angler bei einem Glas Wein sitzt, wurde natürlich viel Fischerlatein gesponnen und Geschichten aus vergangenen Tagen machten die Runde, während man sich am reichhaltigen Buffet bedienen konnte.

 

Festakt mit Gersauer Unterstützung

Zum Nachtessen ging es dann wieder zurück ins Rosendorf, wo die Crew des Hotels Alexander ganze Arbeit geleistet und während unserer Seefahrt den modernen Saal wunderschön und festlich dekoriert hatte. Natürlich stand auch die Kulinarik der Dekoration in nichts nach. Küchenchef Oliver Neumaier verwöhnte zusammen mit seinem Team die hungrige Fischergilde vom Feinsten mit einem 5-Gänger. Eine besondere Attraktion bildete der Auftritt des Gersauer Seegusler-Chörlis. Als klassischer Shanty-Chor gaben sie, passend zum Jubiläum der Fischer, alte Seemannslieder zum Besten und animierten dabei natürlich auch kräftig zum Mitsingen.

 

Ein tiefer Blick in die Geschichtsbücher

In seiner Festrede schaute Markus Wolfisberg dann zurück auf die vergangenen 100 Vereinsjahre. Der Verein wurde 1921 im Hotel Rössli, im Weggiser Unterdorf gegründet. Die Grundpfeiler waren stets die Kameradschaft und die Pflege des Gewässers. Man betrieb fast 80 Jahre lang Fischzucht und kümmerte sich mit Hege und Pflege um die Ufervegetation. Es gab Zeiten, als unser See komplett unter Überdüngung litt, was sich dank der Abwasserreinigung komplett verändert hat. Der See ist in einem guten Zustand - die Erträge sind auf tiefem Niveau stabil. Eines, so stellte der Redner aber fest, hat sich im Laufe der Zeit nicht verändert: Gejammert über schlechte Fänge haben wir Fischer schon, als unser See noch voll mit Fischen war. Mit einigen Anekdoten aus den alten Protokollbüchern und einem süffisanten Gedicht von Adolf Mangold, welches dieser vor 50 Jahren verfasst hat, schloss der ehemalige Präsident. Nachdem auch die köstlichen Desserts ihre Abnehmer gefunden hatten, liess man den Abend an der Hotelbar gemütlich ausklingen.